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Mittwoch, 29. Januar 2014

Eine Attacke, ein Gastbeitrag, eine Rezension

Die Jubiläumsfeierlichkeiten auf "Huhn meets Ei..." müssen noch ein wenig verlängert werden, ehe ich wieder zur Tagesordnung übergehe; denn der eigentlich als Beitrag Nr. 101 vorgesehene Artikel, an dem ich quasi parallel zum Jubiläumsartikel zu arbeiten begonnen habe und in dem es hauptsächlich um das Thema Lebensschutz, nebenbei aber auch um meine alten Freunde, die Piraten, gehen soll, zieht sich (mal wieder) ein bisschen in die Länge. Da will ich dann doch schnell noch etwas "in eigener Sache" zwischenschieben.

Nachdem ich in der zweiten Jahreshälfte 2013 ja verhältnismäßig wenig gebloggt habe, bin ich neuerdings wieder auf den Geschmack gekommen - nicht zuletzt dank der überwiegend sehr freundlichen Reaktionen auf mein 100-Artikel-Jubiläum. Die Bloggerkolleginnen Claudia und Meckiheidi haben mir zum Jubiläum Blumen geschenkt - Blumen-JPEGs, um genau zu sein; sehr praktisch, man braucht nicht einmal eine Vase dafür. Also, ich habe mich gefreut. -- Nicht gefreut hat sich der Kollege Geistbraus, und zwar über meinen Artikel Networking-Abend bei den Dunkelkatholen, der zwar schon gut neun Monate alt ist, den ich aber, da er von den Zugriffszahlen her zu meinen Top Ten zählt, im Jubiläumsartikel verlinkt hatte (und hier schon wieder verlinke, uh-oh, was da wohl wieder bei rauskommt...). Geistbraus jedenfalls war not amused über meine Schilderung eines Besuchs beim Institut St. Philipp Neri in Berlin-Wedding und verfasste flugs eine flammende Replik unter dem Titel Warum man die Alte Messe und das Institut Philipp Neri nicht bashen soll. Die Antwort auf die hier aufgeworfene Frage lautet selbstverständlich "Weil man sonst Ärger mit Herrn Geistbraus bekommt"; aber mal im Ernst, Recht hat er ja irgendwo schon - Alte Messe bashen geht gar nicht, das findet auch Kollege Cicero, und selbstverständlich zu Recht. Nur wo der Geistbraus dieses Bashing in meinem Artikel gesehen haben will, das will mir nicht in den Kopf. Habe meinen wie gesagt schon etwas betagten Text zur Sicherheit selbst noch mal nachgelesen, und ich finde da nichts, was -- oh.
"Zum Aspekt der Traditionspflege gehört es, dass in St. Afra die Heilige Messe "im klassischen römischen Ritus" gefeiert wird. Zur Verdeutlichung: Das ist diese vorsintflutliche Gottesdienstform, bei der der Zelebrant der Gemeinde den Rücken zukehrt, auf Latein vor sich hin murmelt und in der am Karfreitag die Juden verflucht werden, oder so ähnlich."
Schockschwerenot: Das steht da tatsächlich!  Aber ich hatte eigentlich gedacht, jeder, der schon mal mehr als diesen einen Absatz von mir gelesen hat - und das hat der Geistbraus, er hat sogar schon mal einen recht wohlwollenden Kommentar auf meinem Blog hinterlassen - , müsste sich darüber im Klaren sein, dass ich das nicht ernst meine. Dass ich damit vielmehr eine verzerrte Sichtweise auf die Alte Messe bzw. die außerordentliche Form des römischen Ritus karikieren wollte, wie sie einem von schlecht informierter, dafür aber umso meinungsstärkerer Seite nicht selten begegnet.

Und sonst? - Meine erste Begegnung mit der außerordentlichen Form löste bei mir in erster Linie Befremden aus. Das ist rein subjektiv und nicht verallgemeinerbar, auch wenn ich - nicht zuletzt durch Reaktionen auf meinen Artikel - erfahren habe, dass es Vielen so geht. Daran ist aber nicht der Ritus als solcher "schuld", und das habe ich nirgends behauptet; im Gegenteil, ich habe mehrfach betont, dass es vor allem an mir selber lag. Bashing? Sehe ich nicht.

Aber wie dem auch sei: Mag Geistbraus' Verärgerung über meinen Text mir auch letztlich etwas unverständlich bleiben, so hat sie ihn doch dazu motiviert, eine über den konkreten Anlass hinaus interessante und lesenswerte Betrachtung über Wesen und Wert der Alten Messe zu verfassen, und eine warme Empfehlung für das Institut St. Philipp Neri (für das ich - mittlerweile, könnte man nötigenfalls hinzufügen - weit mehr Sympathien empfinde, als Geistbraus es aus meinem Text vom April 2013 herauslesen konnte) noch dazu. Und das ist ja auch was wert.

Und was gibt's sonst so Neues? - Zunächst und vor allem: #Twomplet. Nein, das ist kein Schreibfehler, das ist das neue interaktive Online-Abendgebet. Täglich ab 21 Uhr live auf Twitter. Gibt's seit zwei Wochen. Mussdu mitmachen, Hoschi. Es ist bunt und granatenstark.
-- So, und jetzt reiße ich mich stilistisch wieder ein bisschen zusammen und sage ganz ernsthaft: Der Idee, auf Twitter eine Art Gebetskreis zu gründen, der täglich gemeinsam Komplet feiert, stand ich zunächst mit - sagen wir mal - distanzierter Neugier gegenüber. Und mit "zunächst" meine ich den Zeitraum von meiner ersten Kenntnisnahme dieser Idee bis zum Beginn der ersten #Twomplet. Also einen Zeitraum von etwa acht bis neun Stunden. Danach war ich ausgesprochen begeistert - und bin es noch. Allen, die sich ein Bild davon machen möchten, wie das Projekt #Twomplet funktioniert, kann ich eine Storify-Slideshow empfehlen, die nach der gelungenen Premiere von einer der Teilnehmerinnen, Pastoralreferentin Andrea Rehn-Laryea, erstellt wurde; diese Slideshow vermittelt ein, wie ich finde, sehr anschauliches Bild.
Was mich selbst betrifft, so gehöre ich zwar nicht zum Kreis der #Twomplet-Gestalter und "Vorbeter" - noch nicht, heißt das; meine persönliche #Twomplet-Premiere wird am 1. Februar sein -, aber allein der Tatsache, dass ich als Teilnehmer von Anfang an dabei war, verdanke ich die Ehre, dass ich über dieses Projekt einen Gastbeitrag für den (oder das) Blog der Medienpastoral im Erzbistum Freiburg, Sende-Zeit, verfassen durfte.

Der dortige Artikel erscheint unter meinem Klarnamen; wenn ich nun hier darauf verweise, mag das die Frage aufwerfen, welchen Sinn es dann noch hat, dass ich hier unter Pseudonym blogge (was mir zuweilen mehr oder weniger unterschwellig zum Vorwurf gemacht wurde). Aber, hey: Es macht mir einfach Spaß, unter Pseudonym zu bloggen. Deshalb bin ich aber noch lange nicht Rumpelstilzchen, man darf ruhig wissen, wie ich heiß'. Hinweise darauf, wer wirklich hinter "Huhn meets Ei..." steckt, hat es schließlich auch schon früher und andernorts gegeben. - Und nachdem mein wie gesagt ohnehin nicht sehr sorgfältig gehütetes Inkognito somit wieder mal perdü ist, kann ich ja gleich noch einen anderen Hinweis in eigener Sache loswerden. Mein lieber Kollege Josef Bordat hat auf seinem Blog eine germanistische Dissertation rezensiert. Und ja, diese Dissertation ist von mir. Nun bin ich natürlich stolz wie Bolle, dass mein Werk im viel gelesenen Blog dieses bekannten katholischen Existenzphilosophen besprochen wird, und dann auch noch so wohlwollend. 'Tschuldigung, damit muss ich einfach angeben, dass sich die Balken biegen.

Fazit: Eine Attacke, ein Gastbeitrag, eine Rezension - und das alles innerhalb von zwei Tagen! Das neue Bloggerjahr fängt spannend an.

4 Kommentare:

  1. Fängt wirklich gut an!

    Darum gibt es das und das

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  2. Boah, ey!! Wie die Pimpfe jetzt sagen würden. :-) Also auch von meiner Seite natürlich die allerherzlichsten Glückwünsche zum Blogjubiläum und, weil wir gerade dabei sind, zum nicht mehr ganz so neuen Jahr, gleich mit dazu.

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  3. ;-) So kann das Jahr 2014 weitergehen!
    Glückwunsch! Und: Freu Dich! ;-)

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  4. na, an dem eingerückten Abschnitt hab ich mich auch nicht gestört, oder hab ich den irgendwo zitiert?

    Was mir hauptsächlich übel aufstieß, war die Art, wie Du über die Intentionen der Mitglieder und Besucher des Instituts psychologisiert hast, ohne eine vernünftige Grundlage dafür zu haben. Da hilft dann auch die Aussage, das sei ja alles nur subjektiv, nicht viel. Es ist einfach verletzend für die Leute, die viel Energie, Nerven, Zeit und Geld in dieses Projekt stecken, sowas zu lesen.

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